Irland

[ 0 ] 15. Juli 2017

Irland – eine Abenteuerreise mit dem Zug

Irlands Ostküste – eine Abenteuerreise mit dem Zug

Irland – die grüne Insel war schon lange eines unserer Wunschreiseziele. Dann endlich war es soweit. Wir buchten 4 Tage Irland. Schon im Vorfeld legten wir lange Strecken über die grüne Insel am Computer zurück, informierten uns über Land und Leute, Essgewohnheiten usw. Da Vorfreude bekanntlich die schönste Freude ist, brachte uns diese Zeit vor dem Abflug schon den gewünschten Kick. Wir flogen also im Mai, was der schönste und regenärmste Monat sein soll. Tatsächlich bestätigte sich diese Vorhersage. Wir kamen zwar in Dublin an und es regnete, doch schon am Nachmittag war das Wetter wieder gut. Aus Kostengründen hatten wir ein Hotel außerhalb Dublins gebucht. Da die Bus- und Bahnstation vor der Tür liegen sollten, sahen wir hier kein Problem. Doch schon bei der Ankunft im Hotel mussten wir entsetzt feststellen, dass die Busfahrer momentan streikten und somit die Option Bus ausfiel. Dass das Nahverkehrssystem in Dublin ein Buch mit sieben Siegeln sein sollte, hatten wir im Vorfeld schon gelesen. Doch wir waren tief in dieses Geheimnis eingetaucht, die heutige Computertechnik macht es glücklicherweise möglich. Da unsere Zeit in Irland recht knapp bemessen war, hatten wir uns zu einem Trip entlang an der Ostküste entschlossen. Zum einem sind hier die Touristenströme deutlich geringer, zum Anderen war uns eine Zug- oder Busreise an die Westküste für den Anfang zu unsicher.

Bester Start für die Irland Reise ist ein Wochentag

Es geht also los, wir haben bewusst einen Wochentag für unser Abenteuer ausgewählt, denn die Iren sind dafür bekannt, dass sie an den Wochenenden gerne Ausflüge in die nähere Umgebung machen. Bewaffnet mir Fahrplan der Irish Rail, Handy und Tablett geht es los. Um den Vormittagszug pünktlich zu erreichen gehen wir allerdings kein Risiko ein, wir fahren mit dem Taxi bis zur Bahnstation Pearce. Diese Station, im Herzen von Dublin, ist sehr alt. Doch überrascht schauen wir uns in ihrem Inneren um. Alles ist modern und sauber. Entsetzt schauen wir auf die allgegenwärtigen Terminals. Wir werden sehen ob unsere Englischkenntnisse ausreichen, um die passenden Tickets zu lösen. Doch schon nähert sich Hilfe. Zwei junge Männer, als Mitarbeiter der Irish Rail erkennbar, bieten uns Hilfe an. Toll, wir sind begeistert. Schnell sind die Tickets gelöst und wir werden freundlich zu dem passenden Bahnsteig eskortiert. Unvorstellbar für deutsche Verhältnisse. Der Bahnsteig zeigt sich, genau wie die Bahnhofshalle, in einem sauberen und gepflegten Zustand. Selbst die Toiletten sind an diesem Montagmorgen sauber und durchaus benutzbar. Der Zug fährt pünktlich ein. Wir sind total aufgeregt, stürzen uns in das vermeintliche Abenteuer Irland. Langsam und gemächlich zuckelt der Bummelzug durch die Vororte von Dublin. Bald schon werden die Häuser auf der linken Seite immer weniger, bis sie ganz verschwinden. Ganz plötzlich blicken wir über die Irische See, die sich fast bis an die Bahnstrecke heran erstreckt. Wir kleben förmlich an der Scheibe des Zugfensters, sehen große und kleine Boote und Schiffe gemächlich über die ruhige Irische See schippern. Der Bummelzug ist an diesem Morgen nicht voll, so können wir problemlos von einer Zugseite zur anderen wechseln. Auf der rechten Seite in Fahrtrichtung erheben sich nun wundervolle Villen mit Parks und gepflegten Rasenflächen. Dies scheint eine wohlhabende Gegend zu sein, die sich hier dem Auge des Betrachters bietet. Der Zug wird allmählich langsamer, wir haben die erste Station erreicht.

Dun Laoghaire

Der Zug setzt sich langsam in Bewegung. Wir verlassen diesen geschichtsträchtigen Ort. Unter uns schaukeln gemächlich kleine- und große Yachten im Hafen, kreuzen in der Irischen See oder werden von ihren Besitzern gerade für die nächste Ausfahrt bereit gemacht.
Wir fahren weiter durch die Landschaft. Auf der Landseite sieht man überall Ginsterhecken, die das Auge mit einem wunderschönen Gelb verwöhnen. Wir kommen zur nächsten Station.
war und ist das irische Brighton. Gleichzeitig endet hier auch der DART, der Vorortzug Dublins. Dieser DART ermöglicht es den Dublinern, schnell und kostengünstig ans Meer oder aber auch nach Dalkey oder auf die Halbinsel Howth im Norden Dublins zu reisen.

– Bray

Wir steigen in Bray aus, wollen uns dieses Seebad nicht entgehen lassen. Wir promenieren, wie alle anderen Gäste dieses Seebads, an der Küste entlang. Vor uns erstreckt sich der Bray Head, der Hausberg des Ortes. Der Berg ist gänzlich mit gelbem Ginster bedeckt, was einen wunderschönen Kontrast zu dem Blau und der Weite der Irischen See darstellt. Von Bray aus kann man über einen Klippenpfad nach Greystone wandern und mit etwas Glück auch Robben, Delphine oder gar Wale beobachten. Doch wir wählen diesen Klippenpfad ab, wir erkunden lieber dieses Seebad. Entlang der Promenade sitzen hauptsächlich ältere Leute in der Sonne, anscheinend Iren oder Engländer. Der ganze Ort hat den Charme einer längst vergangenen, besseren Zeit. Die Hotels und Restaurants waren sicherlich einmal prunkvoll und nobel. Bei näherer Betrachtung sieht man allerdings den beginnenden Verfall. Doch wir sind begeistert, denn dieser Ort hat immer noch Charme und Charisma. Wir gehen in ein kleines Bistro an der Seepromenade. Das Mobiliar ist alt, die Samtbezüge farblos und zerschlissen. Am Nebentisch sitzt eine Gruppe alter englischer Damen, die über den Namen des gerade geborenen Urenkelkindes von Queen Elisabeth diskutieren. Wir verlassen dieses irische Kleinod, steigen wieder in den nächsten Zug in Richtung Osten und setzten unsere Reise fort.
Die Landschaft verändert sich nun. Auf der linken Seite begleitet uns weiterhin die Irische See, doch auf der rechten Seite werden die Häuser deutlich weniger und überall kann man Ginsterhecken oder wilden Ginster sehen. Vor uns liegt die nächste Station unserer Reise.

Wicklow

© CC0 Public Domain – pixabay

Wicklow hat wenige Sehenswürdigkeiten, die erwähnenswert wären. Von dem ehemaligen Gefängnis Black Castle sind nur noch Reste vorhanden. Von Wicklow aus wurden die Rebellen des Aufstandes von 1798 nach Australien deportiert. Doch hinter Wicklow beginnen die Wicklow- Mountans. Dieses Gebiet wird von Wanderern aus der ganzen Welt geschätzt und geliebt. Hier sind Glendalough, das Tal der 2 Seen und 7 Kirchen, die Schlossgärten von , viele Steingräber und Klosteranlagen zu besichtigen. Doch uns interessiert heute in erster Linie die Landschaft, die schon einiges zu bieten hat. Aus dem gemächlich dahin rollenden Zug blickt man hinab auf Täler, in einem satten Grün, auf Flüsschen, die sich ihren Weg durch Steine und Geröll bahnen und auf kleine Waldstücke deren Bäume sich an den sanft ansteigenden Hängen fest zu klammern scheinen. Die ganze Landschaft lädt dazu ein, sich mit dem Rucksack auf eine Tour zu begeben. Doch auf unserer „Schnupperreise“ ist eine nicht eingeplant. Das muss warten, bis zu unserem nächsten Besuch in Irland. Wir nähern uns nun unserem Endziel.

Arklow ist ein kleines, verschlafenes Städtchen an der Mündung des Avoca gelegen. Der Avoca ist der längste Fluss in der Grafschaft Wicklow. Der Ort wurde im 9. Jahrhundert von den Wikingern gegründet. Wenn man heute durch die Straßen geht könnte man glauben, ganz viel hat sich seit dieser Zeit nicht verändert. Während der irischen Rebellion von 1798 tobte hier eine blutige Schlacht. Arklow besteht aus einem südlichen Hauptteil und dem Nordteil . Beide Ortsteile werden durch eine interessante 19-Bogen Brücke miteinander verbunden. Nach kurzem Aufenthalt, verlassen wir Arklow und treten die Rückreise an.

Dublin - Reise

© CC0 Public Domain – pixabay

In Dublin angekommen schaffen wir es tatsächlich mit DART(Vorortzug), Luas(Straßenbahn) und Zug quer durch die Stadt bis zu unserem außerhalb gelegenen Hotel zu kommen. Wir sind stolz auf uns und auf die Hilfsbereitschaft der Dubliner.

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Kategorie: Welt, Westeuropa

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